Gutsdorf, Kreis Dramburg
Die Gemeinde Gutsdorf lag im südlichen Teil des Kreises an der ehemaligen Reichsstraße 104, Stargard – Deutsch Krone, an der Bahnstrecke Wulkow – Deutsch Krone und 4 km westlich von Kallies. Die Feldmark grenzte an den Kreis Arnswalde. Gutsdorf hatte eine Flächengröße von 2380,7 ha. Im Jahr 1939 lebten 464 Einwohner in 116 Haushalten. Wohnplätze in der Gemeinde waren; Gutsdorf – Bahnhof, Klarphul, Forsthaus Gutsdorf und das Waldarbeitergehöft.
Kirche und Verwaltung
Gutsdorf gehörte zum evangelischen Kirchspiel Gutsdorf.
Auch war Gutsdorf Sitz des Standesamtsbezirk und Amtsbezirk Gutsdorf. Das zuständige Amtsgericht war das in Kallies. Bürgermeister der Gemeinde war Robert Gehrke, Leiter der Schule war Otto SIELAFF.
Landwirtschaftliche Betriebe
An landwirtschaftlichen Betrieben gab es 10 von 0,5 ha bis 5 ha, 7 bis unter 10 ha, 15 bis unter 20 ha, 23 bis unter 100 ha und 1 Betrieb über 100 ha. Das Gut Klarphul hatte eine Fläche von 738 ha, Besitzer des Gutes war Walter MODROW. Förster in der Försterei Gutsdorf war Kurt SCHULE. Die Golzer Mühle, eine Wassermühle, war 1892 im Besitz von H. WENDLAND.
Gewerbliche Betriebe
In der Gemeinde gab es die Bauunternehmung EBERT, die Stellmacherei von Wilhelm STUFF, die Schmiede von Georg VÖLKER, das Gasthaus mit Saal (Kolonialwaren, Kartoffeln, Kunstdung, Brennstoffe) von Wilhelm DOBRATZ und das Gasthaus mit Saal von Reinhard MÖCK. Vorhanden waren auch eine Brennerei, eine Poststelle und ein Gendarmerieposten.
Flurnamen waren; Ankrowsee, Dragebruch, Dragewiesen, der Hüller, Ihlbruch, Gutsdorfer Moorbruch, Kindergrund, Torfbruch und der Dragebruchfließ. Die höchste Erhebung lag mit 153,0 m etwa 2 km östlich von Gutsdorf. Dazu gab es noch den Bären-Berg und Wilke´s Berg. Ausgewiesen ist die Gemeinde in den Messtischblättern Nr. 2761, Nr. 2760, Nr. 2660 und Nr. 2661.
Im Ort herrschte ein reges Vereinsleben, so gab es eine Freiwillige Feuerwehr, einen Kriegerverien, einen Gesangsverein und einen Vaterländischen Frauenverein.
Geschichtlicher Abriss
Gutsdorf wurde vermutlich um 1300 mit deutschem Recht gegründet. 1337 gehörte es laut Landbuch dem Geschlecht der BRUTHOW (=Güntersberg).
Bei dem Bau der Bahnstrecke Wulkow – Kallies wurde 1894/95 das Dragebruchfließ durch ein Mauerwerk überbrückt. Der Eisenbahndamm musste durch 6 bis 8 m lange Pfähle geschützt werden.
Heutiger Name: Cybowo Drawsko/Pom.
Quellen: Der Landkreis Dramburg Seite 171 und Seite 172, Dramburger Kreisblätter und eigene Aufzeichnungen.