Schilde

Schilde, Kreis Dramburg

Schilde lag im nördlichen Teil des Kreises an der Kunststraße DramburgSarranzig – Schivelbein, nördlich des Sarranziger Sees, im Gebiet der Kuppigen Grundmoräne und wurde vom Endmoränenzug durchzogen. Die Flächengröße betrug 1080,1 ha. Im Jahr 331 Einwohner lebten in 82 Haushaltungen. Wohnplatz war Charlottenhof, nächste Bahnstation der Bahnhof Dramburg.

Gruß aus Schilde Kreis Dramburg
Gruß aus Schilde Kreis Dramburg

Verwaltung und Kirche

Letzter Bürgermeister der Gemeinde war Paul BRANDT, der Schulleiter war Herr GRADE. Die Poststelle im Ort führte Albert KÖHN.
Im Jahr 1710 wurde die jetzige Kirche durch Carl Berndt VON BIRKHOLZ erbaut, der 1746 als Erbherr auf Schilde gestorben ist.

Landwirtschaftliche Betriebe

An landwirtschaftlichen Betrieben gab es 7 von 0,5 ha bis unter 5 ha, 2 bis unter 10 ha, 18 bis unter 20 ha, 9 bis unter 100 ha
und 2 über 100 ha.

Kartenausschnitt der Gemeinde Schilde, Kreis Dramburg
Kartenausschnitt der Gemeinde Schilde

Das Rittergut hatte eine Fläche 227 ha und deren Besitzer war Günter KRAPPE. Das Gut Charlottenhof hatte eine Fläche von 266 ha, der Besitzer war Otto REICHARDT.

Flurnamen waren: Fließbruch, Fließfeld, Gr. Kiehnbruch, Fließdrift und Kl. Kiehnbruch. Berge: der Dreirortsberg mit 142,8 m und der Springberg. Ausgewiesen ist die Gemeinde in den Messtischblättern Zülshagen 2461, Dramburg 2460, Wusterwitz 2361 und Labenz 2360.

Dorfteich in Schilde Kreis Dramburg

Gewerbliche Betriebe

An gewerblichen Betrieben gab es unter anderem die Schmiede von Herrn WACHHOLZ, die Stellmacherei von Herrn LÜPKE, die Molkerei von Herrn SIEMENS und die Mühle von Günter KRAPPE mit dem Pächter VIRTH.

Geschichtlicher Abriss

Zur wendischen Zeit besiedelt, wendischer Burgwall auf einer Halbinsel an der westlichen Seite des Sarranziger Sees, alter Opferstein aus der wendischen Zeit im Walde, Schilde vermutlich als Dorf mit deutschem Recht vor 1300 entstanden und zum Land Schivelbein gehörig, 1565 gehört es zum „Beritt Falkenburg“, Glocke der früheren Kirche wird 1612 von M. Hans MONNIK gegossen. Besitzer damals Friedrich VON BIRKHOLZ. Pfarrer Elias DOGE, Schulze: Hans PAPE. 1701 Besitzer: Kreiskommissar, dann Landrat VON BIRKHOLZ. 1811 pachtet Karl-Friedrich KRAPPE das Rittergut und erwirbt es 1818 durch Kauf. 1910 werden etwa 1.000 Morgen aufgesiedelt und 15 Kolonisten angesiedelt, dadurch entsteht Neu Schilde. 1903 geht das Vorwerk Charlottenhof nach dem Tod von Franz KRAPPE in den Besitz von REICHARDT über. 1929 werden weitere 400 Morgen aufgesiedelt. Alte eingesessene Bauernfamilien waren: BRANDT, HAACK, FREITAG, HAß, RUNGE.

Am 04./05. März Kampfgebiet, dann Besetzung durch die Russen.

Heutiger Name: Zolte Drawsko/Pom.

Flucht und Vertreibung aus Neu-Schilde

Quellen: Der Landkreis Dramburg, Seite 184; Dramburger Kreisblätter, eigene Aufzeichungen.