Geschichte der Falkenburger Schützengilde
Die Falkenburger Schützengilde wurde im Jahre 1653 gegründet und war der älteste Verein der Stadt. Sinn und Zweck der Gilde bestand in der Wehrhaftigkeit seiner Mitglieder. Sie ist also nur aus dem Zeitgeist heraus zu verstehen. Was heute der Tradition entsprechend in Form von Schützenausmärschen und Schützenwettkämpfen zum Ausdruck kommt, war früher bittere Notwendigkeit, soweit es das Schießen anbetraf; denn der Dreißigjährige Krieg war zu Ende gegangen. Brandschatzend und plündernd waren ständig Truppen durch unser Land und unser Städtchen gezogen, z.B. schwedische, Reichs- oder polnische Truppen.
Aus jener zeit soll auch das Lied „Maikäfer fliege, dein Vater ist im Kriege, deine Mutter ist im Pommernland, Pommernland ist abgebrannt….“ seinen Ursprung haben. Bei dem Schutz der Bevölkerung erwarb sich die Gilde Ansehen und Anerkennung. Später, als dieser Schutz nicht mehr notwendig war, marschierten Bürgermeister und Rat sowie die Schützenältesten an der Spitze ihrer Einheit durch die Stadt.
Aus alten Archiven wissen wir, dass der Schützenkönig im Jahr 1680 einen Reichstaler aus der Kasse, drei Reichstaler aus der Akzise, (das war eine Verbrauchssteuer und der Zoll), erhalten hatte und dass man ihm den Schützenkamp und Schützensee vermachte.
1928 wurde das 275 jährige Bestehen der Gilde noch gut gefeiert. Das Grundvermögen der Schützengilde bestand nunmehr aus einem Gartengrundstück am Anger, einer Wiese am Stadtpärpel sowie aus einem Waldgelände. Ferner flossen ihr immer noch jährlich aus der Stadthauptkasse für König und Ritter 43 RM zu. Das war damals ein ganz stolzer Betrag, als der Korn noch 10 Pfennig und das Bier 25 Pfennig kosteten.
Langjährige Vorsitzende der Gilde waren der Apotheker Johannes ENGMANN, der Gastwirt Albert FALCKE oder der Schützenhauptmann Dr. Fritz GRUBERT. Die Chronik verzeichnete als Schützenkönige: Gustav GROß, Albert FALCKE, Hermann PRÜTZ und Hugo KIENITZ.
Wie ein damals Jugendlicher die Schützenfeste erlebt hat, sei hier wiedergegeben.
Quelle: Dramburger Kreisblatt, März 1981, Nr.1, Seite 11.
Schützenfest in Falkenburg