Stöwen, Kreis Dramburg
Die Gemeinde Stöwen lag in der Mitte des Kreises an der Kunststraße Dramburg – Güntershagen – Falkenburg. Die Flächengröße betrug 1423,3 ha, 372 Einwohner lebten in 96 Haushaltungen, was einer Bevölkerungsdichte von 26,2 entspricht. Ein Wohnplatz der Gemeinde war Klamenten. Die nächste Bahnstation war der Bahnhof Falkenburg, etwa 7 km entfernt.
Kirche und Verwaltung
Die Kirchengemeinde Stöwen war eine Tochter der Kirchengemeinde in Wutzig. Die Kirche wurde 1856 fertiggestellt und hatte eine rechteckige Form mit halbrunder Apsis, aus gespaltenen Findlingen und Ziegeln erbaut. Unter einem Holzgerüst vor der Westseite waren zwei Glocken, die erste hatte einen Durchmesser von 85 cm, spätgotisch, am Halse einige weit voneinander gestellte Kleinbuchstaben. Die Zweite hatte einen Durchmesser von 60 cm, am Halse über einem zarten Ornamentfriese die Umschrift in lateinischen Buchstaben:
Godt de Here shop mi, Jochim Karste (!) ghodt mi 1579.
Stöwen gehörte zum Standesamtbezirk Dietersdorf und zum Amtsbezirk Birkholz. Das zuständige Amtsgericht war das in Falkenburg. Bürgermeister der Gemeinde war Hermann SCHÖNFELD. Schulleiter der Volksschule war Herr SCHIMMELPFENNIG.
Landwirtschaftliche Betriebe
An landwirtschaftlichen Betrieben gab es, 11 von 0,5 bis 5 ha, 5 bis unter 10 ha, 10 bis unter 20 ha, 29 bis unter 100 ha. Zur Gemeinde gehörte eine Wassermühle, im Jahr 1892 wird als deren Besitzer Franz ROSENOW genannt.
Flurnamen waren: Achterbruch, die Gr. Plötze, Fuchswiese, Stöwen-See, Schmalwiesen, Achterteich-Seewiesen. Die Gr. Plötze war 1855 noch ein See, dort wurden Krebse mit Kahn und Kiehnfakeln gefangen. Ausgewiesen ist die Gemeinde in den Messtischblättern, Nr.2561 und Nr.2562.
Gewerbliche Betriebe
Im Ort gab es u.a. Gastwirtschaft SACHS, die Schuhmacher BEIG und KNAPPERT, den Schmied TIETZ, den Fischermeister Wilhelm HARMEL, den Schlachter SELL und die Bäckerei PEHL. Die Post führte Herr BUCHHOLZ, Schneider im Ort war Herr BERNDT.
Ein Ortsplan liegt vor. (Auf Anfrage)
Geschichtlicher Abriss
Um 1300 wurde der Ort nach deutschem Recht gegründet. 1326 wurde der Ort durch Polen und Litauer zerstört. 1333 heißt es „Stovene“, 1337 im Landbuch „Stuben“. Im Jahr 1565 gehört es der Familie VON WEDEL. 1657 „fouragieren und döschen“ Polen das Getreide.
Heutiger Name: Stawno Drawsko/Pom.
Quelle: Der Landkreis Dramburg, Seite 185, Dramburger Kreisblätter und eigene Aufzeichnungen.