Klein Mellen, Kreis Dramburg
Die Gemeinde Klein Mellen lag an der ehemaligen Reichsstraße 164 Dramburg – Kallies, 5,5 km südlich von Dramburg. Die Flächengröße betrug 1718,1 ha, 363 Einwohner lebten in 76 Haushaltungen, die Bevölkerungsdichte betrug 21,1. Wohnplätze waren; Schweinhausener Mühle, Forsthaus Schweinhausen und KInderheim und der Ausbau „Brandt“.
Die nächste Bahnstation war der Bahnhof Janikow.
Kirche und Verwaltung
Klein Mellen gehörte zum evangelischen Kirchspiel Klein Mellen und zum katholischen Kirchspiel Schivelbein. Im Jahr 1663 wurde die Kirche erbaut.
Klein Mellen war Sitz des Standesamtsbezirks Klein Mellen und des Amtsbezirks Klein Mellen. Das nächste Amtsgericht war das in Dramburg, Bürgermeister der Gemeinde war im Jahr 1936, der Bauer Willi MOECK. Der Schulleiter hieß Willi FALK.
Landwirtschaftliche Betriebe
An landwirtschaftlichen Betrieben waren vorhanden; 6 von 0,5 bis unter 5 ha, 3 bis unter 10 ha, 26 bis unter 20 ha, 11 bis unter 100 ha und 2 Betriebe mit einer Göße von über 100 ha. Das Gut hatte eine Fläche von 173 ha, Besitzer des Gutes war Carl WEYMANN. Im Gemeindegebiet war der Stadtforst Dramburg mit der Oberförsterei Schweinhausen und dem zuständigen Förster Hermann FINSTERWALDE.
Gewerbliche Betriebe
An gewerblichen Betrieben waren u.a. vorhanden; die Stellmacherei von Paul PEITSCH und die Tischlerei BRÜCHERT. Flurnamen waren; Peckbusch und Peckkamp. Die höchste Erhebung lag mit 128,2 m 2 km südlich von Klein Mellen. Ausgeweisen ist die Gemeinde in den Messtischblättern Nr. 2460 und Nr. 2560.
Geschichtlicher Abriss
Im Jahr 1254 wurden dem Kloster Belbuck 600 HUfen Land übereignet. In der Verleihungsurkunde wurde Mellen (Melne) erwähnt. 1320 kam Mellen an das Augustiner-Frauenkloster zu Pyritz und wurde im Jahr 1326 durch Polen und LItauer ausgeplündert und zerstört. Auch im Jahr 1420 wurde der Ort von Polen in Schutt und Asche gelegt. 1496 fand die Lehnerneuerung des Geschlechts der GOLZ durch Johann CICERO statt. 1503 und 1565 war Klein Mellen noch im Besitz der VON GOLZ und wurde im Jahr 1657 wieder schwer durch Polen geschädigt.
Im Jahr 1663, im Jahr der Erbauung der Kirche, erhielt der Dorfkrug sein Bier aus Dramburg. Um 1800 war Klein Mellen im Besitz der VON BROCKHAUSEN.
Zwischen den Jahren 1868 – 1874 wurde der Administrator Ferdinand KRÖNING als Verwalter gennat, der eine Mühle, die „Alte Mühle“ genannt wurde, erbauen ließ. Dazu noch eine Ziegelei und einen Kalkofen. Nach dem Neubau des Schlosses wurden die Ziegelei und der Kalkofen wieder stillgelegt.
Am 22. März 1910 starb VON BROCKHAUSEN, die Beisetzung fand in der Familiengruft auf dem Friedhof statt. Im Jahr 1913 erwarb der Oberleutnant RAASCH das Gut für 750.000 RM. Er galt im 1. Weltkrieg als vermisst. 1915 kaufte Hauptmann KUJATH das Gut und im Jahr 1919 Bernhard STÖWER für 1.700.000 Mark. Das Schloss erhielt einen Turm. Nach dem 18. August 1931 wurde das Gut parzelliert. Das Restgut kaufte der Landwirt Carl WEYMANN. Im Schloss mit Park errichtete der Pommersche Feuerwehrverband die Provinzial Feuerwehrschule.
Heutiger Name der Gemeinde: Mielenko Drwaskie
Quellen: Der Landkreis Dramburg, Dramburger Kreisblätter sowie eigene Aufzeichnungen.