Janikow

Janikow, Kreis Dramburg

Die Gemeinde Janikow lag im Westen des Kreises an der Bahnstrecke der Pommerschen Zentralbahn Ruhnow – Neustettin und an der Kleinbahnstrecke Dramburg – Nörenberg, 3,5 km von Dramburg entfernt. Die Flächengröße betrug 1192,6 ha, 301 Einwohner lebten in 85 Haushaltungen, die Bevölkerungsdichte betrug 32,8. Die nächste Bahnstation war der Bahnhof und Kleinbahnhof Janikow, 2 km außerhalb der Ortschaft.

Kartenausschnitt Janikow, Kreis Dramburg

Kirche und Verwaltung

Die Gemeinde Janikow gehörte zum evangelischen Kirchespiel Janikow (Pfarrer KLETT) und zum katholischen Kirchspiel Schivelbein. Janikow gehörte zum Standesamtsbezirk Klein Mellen und zum Amtsbezirk Klein Mellen, Bürgermeister 1936 war Wilhelm NASS, später Dr. REICHERT.
Das zuständige Amtsgericht war das in Dramburg. Der Schulleiter war Ernst BOHN.

Luftaufnahme von Janikow, Kreis Dramburg, etwa um 1943. Unten rechts; die Gärtnerei, links der Dorfteich und in der MItte der Gasthof

Landwirtschaftliche Betriebe

An landwirtschaftlichen Betrieben gab es; 1 von 0,5 bis 5 ha, 1 unter 20 ha, 4 bis unter 100 ha, 1 über 100 ha. Das Rittergut Golzengut hatte eine Fläche von 690 ha, der Besitzer war Dr. Reinhold REICHERT. Zur Gemeinde gehörte die Försterei Janikow, der Förster war Willi NASS. Zum Gut gehörte eine Genossenschaftsmolkerei sowie eine Genossenschaftsstärke- und Flockenfabrik. Der Flurname; Buchwerder, die höchste Erhebung mit 140,9 m, befand sich nördlich von Janikow. Ausgewiesen ist der Ort im Messtischblatt Nr.2460.

Das Gut REICHERT, ehemals GROPIUS in Janikow, Kreis Dramburg_vor 1945. Vor dem Laubwald ist der Kornspeicher zu erkennen.

Geschichtlicher Abriss

Im Jahr 1254 gehörte die Feldmark der Gemeinde Janikow zum Gebiet das dem Kloster Belbuck zur Gründung eines Klosters übereignet wurde. 1326 plünderten und zerstörten Polen und Litauer das Dorf. 1400, laut Verkaufsurkunde, an den deutschen Orden übergeben, die Grenze verläuft über Janikow.

1492 weihte der Bischof von Kammin die neuerbaute Kirche. 1499 im Lehnbrief der VON BORCKE vom 14. III. wurde auch Janikow aufgeführt. 1565 war es im Besitz der VON GOLZ. Im Jahr 1574 sind die Janikower Mahlgäste der Dramburger Mühle. 1657 wurde der Ort von polnischen Soldaten geplündert und zerstört. 1758 herrschte eine große Viehseuche. In Janikow blieben in drei Wochen nur sieben Kühe übrig.

1819 wurde die größere Glocke von den Gebrüdern SCHWENN in Stettin, 1863 die kleinere von A. STREHL in Kolberg gegossen. 1877 erhielt Janikow eine neue Bahnstation, an der Strecke Ruhnow – Neustettin. Im Jahr 1939 wurde die Schule eingeweiht. Am 3. März 1945  war das Gemeindegebiet Kampfgebiet, das Dorf wurde beschossen und teilweise in Brand gesetzt.
Heutiger Name: Jankowo/Pomorskie

Quellen: Der Landkreis Dramburg, Seite 173-174, Dramburger Kreisblätter, eigene Aufzeichnungen.