Köntopf

Köntopf, Kreis Dramburg

Die Gemeinde Köntopf lag an der Reichsstraße 164, etwa 4 km Luftlinie vom Gr. Lübbesee entfernt und hatte eine Fläche von 3320,5 ha. Im Jahr 1939 hatte die Gemeinde 458, die in 125 Haushalten lebten. Die nächste Bahnstation war der Bahnhof Janikow, etwa 10 km entfernt.

Kartenausschnitt_1, Köntopf, Kreis Dramburg
Kartenausschnitt, Köntopf, Kreis Dramburg

Kirche und Verwaltung

Köntopf gehörte zum evangelischen Kirchspiel Köntopf und zum katholischen Kirchspiel Arnswalde. Die Kirche war ein Barocker Fachwerkbau von rechteckigem Grundriss. Die Wandstiele und Deckenbalken sind mit Kopfbändern verbunden. Vor der Westseite befindet sich ein quadratischer Turm, die Bauinschrift am Riegel über der Tür war verwittert. Die geschweifte Haube trägt einen achteckigen Aufsatz mit schlanker Spitze, die ehemalige Schindeldeckung wurde durch Zink ersetzt.

Der Innenraum der Kirche wurde 1915 instandgesetzt. Ein Kanzelaltar, bezeichnet aus dem Jahr 1717 (Vermerke im Aufgabenbuch des Pfarramtes). Der seitliche Zierat war in kräftig geschnitztem Akanthblattwerk gehalten, wurde neu bemalt. Auf dem gemauerten Altartisch befand sich ein hölzernes Kruzifix, es wurde aus der Gruft entnommen. Dazu war ein anderes Kruzifix aus Elfenbein vorhanden, der Körper war 32 cm hoch.

Kircheninventar

Zum Kircheninventar gehörte Kelch aus vergoldetem Silber, 20 cm hoch. Dieser war in spätgotischer Anlage auf sechsstelligem Fuße, am Knauf, in Großbuchstaben der Name Jhesus. Der Kelch wurde 1633 geschenkt, damals gefertigt; dazu die Patene mit gefälligem gravierten Zierat.

Kirchenglocke

Die Glocke hatte einen Durchmesser von 92 cm, spätgotisch, am Halse mit Riemchen jedoch ohne Inschrift.

Die Gemeinde gehörte zum Standesamtsbezirk Neu-Lobitz und zum Amtsbezirk Mellen. Das zuständige Amtsgericht war das in Dramburg. Bürgermeister im Jahr 1936 war Karl PETZNICK

Alte Ansicht von Köntopf, Kreis Dramburg
Alte Ansicht von Köntopf, Kreis Dramburg

Die Schule in Köntopf

Letzter Schulleiter der Schule war Reinhold HÖHMKE. Aus vorherigen Zeiten ist noch der Lehrer KOPSCH bekannt.

Schulklasse in Köntopf mit Lehrer Kopsch 1920; 1. Reihe v.l. ZUNKER, Marie GETZLAFF, Meta BAUMANN, Gertrud BOCK, Else HELL, Erna HELL, Hinrich HINZE, Georg GETZLAFF, Franz VERCH, GETZLAFF ?; 2. Reihe: Else BOECK, Emma ZIEMANN, Else BOECK, Luise FISCHER, Erika QUANDT, Karl LEISTIKOW, Richard BOECK, Otto BACKHAUS, Ewald BOECK; 3. Reihe: Marta BOECK, Rosa ?, Erna BOECK, Hannchen KRAHN, GETZLAFF, GRANDI, Karl Fischer, Kühl, Willi BOECK; 4. Reihe: Richard BOECK, KÜHL, Ewald ZIEMANN, Marta QUANDT, Erna BAUMANN, Dora QUANDT, Franz BOECK, ?, Kurt BAUMANN.

Landwirtschaftliche Betriebe

An landwirtschaftlichen Betrieben gab es 30 von 0,5 bis 5 ha, 8 bis unter 10 ha, 11 bis unter 20 ha, 15 bis unter 100 ha und 1 von über 100 ha. Das Rittergut Mittelfelde hatte eine Fläche von 1530 ha, deren Besitzer war Heinrich VON BROCKHAUSEN. Der Verwalter des Gutes war die Familie VON BONIN. Flurnamen waren Gr. Bruch, Gr. Sandseemösse, Kiebitzbruch, Kienbruch, Krummes Bruch, Omans-Furt, Schwedenfichten, Weißpfuhl und Pösse-Brüche. Die höchste Erhebung mit 138,1 m, lag nördlich von Mittelfelde.
Ausgewiesen ist die Gemeinde in den Messtischblättern, Nr. 2560 und 2561.

Gewerbliche Betriebe

An gewerblichen Betrieben gab es in der Gemeinde ein Dampfsägewerk mit Parkett-Rohfriesenerzeugung, Verwalter des Dampfsägewerkes war Herr GRUNOW. Zum Gut gehörte die Revierförsterei von Herrn WEIß. In Köntopf stand einst eine Windmühle, die 1901 im Besitz von Friedrich FISCHER war.

Die Mühle Köntopf, Kreis Dramburg
Die Mühle Köntopf, Kreis Dramburg

Geschichtlicher Abriss

Es wurden vorgeschichtliche Hügelgräber aus der Bronzezeit in der Schonung, „zu den vier Bergen“, (früher Hübschken-Berge genannt), gefunden. 1248 und 1269 gehörte Köntopf zum Land Stargard, 1320 kam „Koningtop“ an das Augustiner Frauenkloster zu Pyritz. 1326 wurde der Ort durch einen polnisch-litauischen Herrhaufen zerstört und geplündert. 1486 war es im Besitz der GOLZEN und wurde 1503 im Lehnbrief der GOLZEN aufgeführt. 1536 bestätigte Johann VON KÜSTRIN den Besitz. Im Jahr 1562 bezog der Dorfkrug von Köntopf das Bier von Dramburg. Am 20. September 1657 „fouragieren und döschen die Polen das Getreide“. 1757 wurde der Ort von Polen eingeäschert.

1807 war Köntopf im Besitz des Kammerherrn VON UNRUH. 1813 war es im Besitz des Hauptmann VON BROCKHAUSEN, der der Schwiegersohn des Kammerherrn VON UNRUH war. 1913 wurde die Kirche instandgesetzt.

Heutiger Name: Konotop Drawsko/Pom.

Quellen: Der Landkreis Dramburg, Seite 179, Dramburger Kreisblätter sowie eigene Aufzeichnungen.