Welschenburg, Kreis Dramburg
Welschenburg lag an der Westgrenze des Kreises in einem Seereichen Gebiet. Die Feldmark grenzte im Westen an den Kreis Saatzig. Das Dorf hatte eine schöne Lage am westlichen Ufer des Gr. Butzehl-Sees. Die Flächengröße betrug 1029,2 ha, 146 Einwohner lebten in 32 Haushaltungen, was einer Bevölkerungsdichte von 14,2 entspricht.
Die nächste Bahnstation war der Bahnhof Janikow, der etwa 5 km entfernt lag.
Kirche und Verwaltung
Welschenburg gehörte zum evangelischen Kirchspiel Klein Mellen und zum katholischen Kirchspiel Schivelbein. Das zuständige Standesamt war das in Klein Mellen, Welschenburg gehörte zum Amtsbezirk Klein Mellen. Das zuständige Amtsgericht war das in Dramburg. Bürgermeister der Gemeinde um 1936 war Georg LENZ.
Landwirtschaftliche Betriebe
An landwirtschaftlichen Betrieben gab es, 4 von 0,5 bis 5 ha, 4 bis unter 20 ha, 5 bis unter 100 ha, 2 über 100 ha.
Das Gut mit Stärkefabrik hatte eine Fläche von 580 ha und war im Besitz von Herbert GRAMS.
„Auf erfolgreicher Jagd: Erich BRANDT, Otto BRANDT und Gutsbesitzer Herbert GRAMS aus Welschenburg, Kreis Dramburg“
An Flurnamen sind folgdende überliefert worden: Eichquast, Berge waren: Mühlen-Berg mit 131,4 m und der Knicker-Berg. Ausgewiesen ist die Gemeinde im Messtischblatt Nr. 2560.
Gewerbliche Betriebe
Fischereizüchter war 1913, Ludwig LUTZKE.
Geschichtlicher Abriss
Im Jahr 1254 erhalten die Belbucker Mönche 600 Hufen Land zur Gründung eines Klosters. Welschenburg lag innerhalb dieses Gebietes. 1254 werden von dem Herzog Barnim 4000 Hufen an den Grafen Gunzelin III. von Schwerin übergeben. Die Schenkung reicht bis an das Drageknie bei Dramburg, schließt also Welschenburg mit ein. 1264 ist es nicht mehr im Besitz der Belbucker Mönche, 1294 wird das „Land Welschenburg“ zum ersten Mal urkundlich erwähnt, es kommt an die Mark Brandenburg. 1287 gibt der Markgraf von Brandenburg das „Land Welsenborch“ als Lehen aus. 1295 wird das Land Welschenburg bei einer Erbteilung der pommerschen Wolgaster Linie zugesprochen.
Vor 1297 war es wieder im Besitz der Askanier. 1320 kommt „Welseneburgh“ an das Augustiner Frauenkloster zu Pyritz. 1326 plündern und zerstören Polen und Litauer das Dorf, im Landbuch von 1337 wird es Welsenburg genannt. 1364 findet eine Erbteilung zwischen Ludwig dem Römer und Otto dem Faulen statt. Welschenburg wird mit einem „festen Schloss“ erwähnt. 1433 nennt man es „Olsenbork“, 1486 Lehnserneuerung der VON GOLZEN durch Johann CICERO. 1536 bestätigt Johann von Küstrin den GOLZEN den Besitz.
Im September 1657 wurde das Dorf erneut von Polen geplündert. 1938 wird die baufällige Kirche abgebrochen, 1939 wird die Kirche in Neu Lobitz abgerissen und 1944 in Welschenburg wieder aufgebaut. Anfang März 1945 war das Gemeindegebiet Kampfgebiet.
Heutiger Name: Oleszno Drawsko/Pom.
Quelle: Der Landkreis Dramburg, Seite 187, Dramburger Kreisblätter sowie eigene Aufzeichnungen.