Golz

Golz, Kreis Dramburg

Die Gemeinde Golz lag 5 km südwestlich von der Kreisstadt Dramburg entfernt, nahe der Chaussee Dramburg – Wangerin. Die Feldmark grenzte an die Nachbarkreise Regenwalde und Saatzig. Die Flächengröße betrug 960,9 ha. Im Jahr 1939 lebten 188 Einwohner in 45 Haushalten. Wohnplätze in der Gemeinde waren, Augustenhof und Golzer Mühle. Die nächste Bahnstation war der Kleinbahnhof Golz, etwa 0,5 km entfernt oder der Bahnhof Janikow, der 2,5 km entfernt lag.

Kartenausschnitt Golz Kreis Dramburg

Kirche und Verwaltung

Golz gehörte zum evangelischen Janikow, letzter Pastor war der Pfarrer KLATT.

Die Gemeinde Golz gehörte zum Standesamtsbezirk und Amtsbezirk Klein Mellen, das zuständige Amtsgericht war das in Dramburg. Bürgermeister und Schulleiter war Theodor SCHULZ.

Landwirtschaftliche Betriebe

Es gab einen Hof von über 100 ha Fläche, der Hof im Vorwerk Augustenhof, ein Fischereigehöft.
Nördlich von Golz befand sich die Golzer Mühle. Es handelte sich dabei um eine Wassermühle, die im Jahr 1892 im Besitz von W. MÜLLER war. Im Jahr 1939 hieß der Verwalter Erich POPP. Das Mühlengrundstück hatte eine Fläche von 133 ha.

Golzer Mühle Kreis Dramburg

Das Rittergut hatte eine Fläche von 939 ha. Zum Gut gehörte eine Brennerei, eine Gutsschmiede und eine Stellmacherei. Erwähnt wird ein Elektrizitätswerk. Besitzer des Gutes war 1939 Adrian VON BORCKE. Der Förster der Gemeinde war Herr SCHWEDLER.

Das Gutshaus in Golz Kreis Dramburg
Das Gutshaus in Golz Kreis Dramburg

Flurnamen waren; Kalkofen, Kindergrund, Königstraße, Krugweg, Häsenbrinkschlag, Papenbruch, Papensteig (Papenweg), Rotkavelschlag, Schettkuhle, Schindergrippenschlag, Schnakenmösse und Zapelkuhlschlag. Die höchste Erhebung lag mit 135,8 m nahe der Golzer Mühle.
Ausgewiesen ist die Gemeinde in den Messtischblättern Dramburg Nr. 2460 und Zamzow Nr. 2560.

Die Feldmark von Golz wurde durch die Chaussee Dramburg – Wangerin durchschnitten, während eine alte Landstraße (die Königstraße) von Stargard kommend, durch das Dorf führte. Schöne alte Kastanienbäume, die auf dem Gutshofe und auf der Dorfstraße standen, verliehen dem Ort einen freundlichen und reizvollen Anblick. Die Kirche war ein einfacher Fachwerkbau.

Geschichtlicher Abriss

Aus der Vorgeschichte sind Funde bekannt, z.B. ein Steinbeil, welches in der Nähe des Zapel-Sees gefunde wurde. Die Häsenbrinke auf der Feldmark waren Gräber aus der Bronzezeit. Der Wendische Burgwall bei Golz war in unruhigen Zeiten Zufluchtstätte der hier wohnenden Wenden. 1254 übereignete der pommersche Herzog Wartislav III. von Pommern-Demmin dem Kloster in Belbuck ein Gebiet bei Dramburg, um ein Kloster anzulegen. Die Feldmark des heutigen Dorfes Golz lag innerhalb dieser Schenkung. 1297 war das Dorf im Besitz der Familie VON GOLZ. 1507 gehörten Anteile von Golz der Familie VON BRIESEN, Johann von Küstrin bestätigte den Besitz der Anteile.

Zur Zeit Friedrich des Großen erwarb General VON BILLERBECK Golz. Friedrich der Große soll auf seinen Inspektionsreisen in Golz eingekehrt sein. Drei alte Linden auf dem Hofe wurden in seiner Gegenwart gepflanzt. Angeblich war 1806 auch die Königin Luise mit ihren Kindern auf der Flucht nach Ostpreußen durch Golz gekommen, als gerade die Kirche abbrannte. 1812 benutzten französische Truppen auf ihren Marsch nach Russland die „Königstraße“ und kamen 1813 auf dem Rückzug wieder durch Golz.

1877 wurde die Bahnstrecke Wangerin – Tempelburg, die druch die Feldmark führte, in Betrieb genommen. Im Jahr 1896 wurde die Kleinbahn Nörenberg – Dramburg eröffnet. 1931 wurde die Schule eingeweiht. 1941 warf ein russischer Flieger 2 Bomben auf der Golzer Feldmark ab, ohne großen Schaden anzurichten.

Am 2. März 1945 wurde die Bevölkerung mit einem großen Treckzug geräumt. Vom 2. – 5. März war das Gemeindegebiet Kampfgebiet, drei Wohnhäuser im Dorf, eine Feldscheune und die Wirtschaftsgebäude der Golzer Mühle wurden bei den Abwehrkämpfen zerstört.

Im Sommer 1945 wurde auch das Fischereigehöft Augustenhof eingeäschert. Die vom Treck zurückgekehrte Bevölkerung wurde vom Herbst 1945 bis zum Herbst 1946 zwangsweise vertrieben.

Heutiger Name: Woliczno, Drawsko/Pom.

Quellen: Der Landkreis Dramburg, Seite 168, Dramburger Kreisblätter und eigene Aufzeichnungen.