Groß Spiegel, Kreis Dramburg
Die Gemeinde Groß Spiegel lag an der ehemaligen Reichsstraße 164 Dramburg – Kallies, 9 km nördlich von Kallies.
Die Flächengröße betrug 3.693,7 ha. Im Jahr 1939 lebten 402 Einwohner in 109 Haushaltungen.
Verwaltung und Kirche
Groß Spiegel gehörte zum evangelischen Kirchspiel Groß Spiegel und zum katholischen Kirchspiel Arnswalde. Die Kirche war ein Fachwerkbau aus dem 18. Jahrhundert, von rechteckigem Grundriss. Im Dachreiter befand sich die Glocke, die einen Durchmesser von 90 cm hatte. Im Jahr 1560 wurde die Glocke gegossen. Eine zweite Glocke, von 77 cm Durchmesser, gegossen von den Gebrüdern SCHWENN in Stettin im Jahre 1829, wurde im 1. Weltkrieg 1917 abgegeben. Kirche Groß Spiegel, Kreis Dramburg
In der Kirche befanden sich Gedenktafeln:
1) Ein Ölgemälde aus Holz, 1,09 m breit und 1,26 m hoch, unter dem Gekreuzigten stehen links Christian Friedrich ROSENHAGEN, geb. 1683, gest. 1706 (vermutlich der Sohn des Pfarrers Kaspar ROSENHAGEN 1679-88), rechts Pfarrer Christoph ZASTRO (1689-1714) nebst Gattin und zwei Söhnen, diese vier letzteren Personen wurden in weißen Röcken abgebildet.
2) Hölzernes Schild für den Knaben Hans LEHMANN gest. 1778, Sohn des Pfarrers Johann Friedrich LEHMANN, in barocken Formen ausgeschnitten und bemalt.
Zuständiges Standesamt war das Standesamt Zuchow. Groß Spiegel gehörte zum Amtsbezirk Zuchow. Bürgermeister 1936 war Albert QUADE.
Landwirtschaftliche Betriebe
An landwirtschaftlichen Betrieben gab es, 14 von 0,5 ha bis unter 5 ha, 9 bis unter 10 ha, 17 bis unter 20 ha, 25 bis unter 100 ha und 2 über 100 ha. Das Gut (Klarphul) hatte eine Fläche von 738 ha. Besitzer des Gutes war Walter MODROW. Flurnamen waren, „die Zahne“, Gr. Spiegelsche Heide und Kessel-Kuhlen. Berge waren, die „Ranke-Berge“ mit 149,5 m und die Tarnitz-Berge mit 139,8 m.
Wohnplätze waren Pechfließ und Spiegelbrück.
Die nächste Bahnstation war der Bahnhof Kallies/Stadt, der etwa 9,5 km entfernt war.
Ausgewiesen ist die Gemeinde im Messtischblatt Nr.2661.
Geschichtlicher Abriss
im Jahr 1560 goss Josth VON WESTEN eine Glocke, am 20. September 1657 „fouragieren und döschen“ Polen das Getreide. 1829 wurde die andere Glocke von den Gebrüdern SCHWENN in Stettin gegossen. 1927 wurde der Gutsbezirk aufgelöst, das Gutspatronat an der Kirche hörte auf. Im Februar 1945 war das Gebiet Kampfgebiet.
Heutiger Name: Pozrzadto Wielkopoltski.
Quelle: Der Landkreis Dramburg, Seite 170, Dramburger Kreisblätter und eigene Aufzeichnungen.