Falkenburg

Falkenburg, Kreis Dramburg

Einwohnerzahl im Jahr 1939: 8620 Einwohner
Fläche: etwa 35 km² (1930er Jahre)
Ausgewiesen in den Messtischblättern 2461 und 2462.
Bahnstation: Bahnhof Falkenburg

Kartenausschnitt Falkenburg, Kreis Dramburg
Kartenausschnitt Falkenburg, Kreis Dramburg

Geschichte der Stadt Falkenburg

Die Falkenburger Gegend war ein sehr umstrittenes Gebiet zwischen Pommern und Polen einerseits und zwischen den Bistümern Kammin und Posen andererseits. Zum Bistum Kammin gehörte das Land nördlich der Drage, das Land Falkenburg zum Bistum Posen.

Im Laufe des 13. Jahrhunderts hatten nun die Markgrafen von Brandenburg ihr Territorium bis weit östlich der Oder vergrößert. Zum neuen Landesteil, zur Neumark, damals „Mark über Oder“ genannt, gehörte schließlich auch das Gebiet des späteren Kreises Dramburg. Zur Sicherung der Neuerwerbungen belehnten die Markgrafen riterliche Geschlechter mit ausgedehnten Ländereien in den erworbenen Gebieten. Zu uns kamen die Wedels und die Güntersberger. Das Geschlecht der Wedels ließ sich bei Falkenburg nieder. An der Stelle zwischen Drage und Vansow, wo eine Verteidigung am günstigsten war, hatten bereits die Tempelherren ein Schloss errichtet. Das Schloss und ein dort entstandenes Dorf wurden zum ersten Mal 1251 in einem Grenzrezess zwischen Polen und der Mark erwähnt. Die Wedels übernahmen das Schloss.

Urkundlich wird das Dorf Falkenburg wieder erwähnt, als der Markgraf Waldemar d.Gr. das Land Falkenburg von der Abgabe „der Zehnten“ an den Bischof Andreas von Posen durch eine Ablösung befreite (1312). Derselbe Markgraf verpfändete 1317 Land, Flecken und Schloss Falkenburg auf 14 Jahre an den Bischof Heinrich von Kammin, obwohl doch das Land Falkenburg den Wedel durch die Belehnung gehörte! Als jedoch der Bischof nach kurzer Zeit starb, zog der Markgraf die verpfändeten Gebiete sofort wieder ein. Allein der neue Bischof forderte das Pfand wieder zurück.
Inzwischen hatte sich das Dorf Falkenburg so gut entwickelt, dass die Brüder Lüdecke und Hasso von Wedel den Ort im Jahre 1333 zur Stadt mit Brandenburger Recht erhoben.

Falkenburg, Partie am Schlosseingang

Der neuen Stadt übereigneten sie 80 Hufen (über 6000 Morgen) als Ackerland – „tho rechten Hofschlage“ – und weitere 10 Hufen ( etwa 780 Morgen) Bürgerländer – „Bürgelender“, außerdem noch Wiesengelände. Die Bürgerländer waren als unverkäufliches Eigentum für die einzelnen Hausstellen vorgesehen.

In der Gründungsurkunde wurde nicht nur die Grenze genau beschrieben, sondern auch die Feldmark wurden, soweit sich nicht die Gutsherren dafür interessierten, ebenfalls der Stadt übereignet. Die in oder bei der Stadt gelegene große Mühle blieb Eigentum der Wedel. Doch erhielt die Stadt von der bei Dietersdorf an der Vansow befindlichen Mühle die Hälfte der Pacht. Die weiteren Einnahmen der Stadt wurden in der Urkunde ebenfalls genannt: Marktzins, Scharren-, Krämer-, Bäcker-, Schuhmacher- und Gewandschneiderzins, dazu noch den Zins von den Häusern am Markt und von den Wurten am Kirchhof. Dafür musste die Stadt an den Grundherren jährlich 100 Pfund = 50 Mark Silber zahlen.

Falkenburg_Stich Anno 1752

Als Medialstadt der von Wedel hatte die Stadt keinen Schulzen. Das Amt des Schulzen übten die Grundherrn selbst aus. Die Rechtsprechung in schweren Fällen („höhere Gerichtsbarkeit“) behielten sie sich vor. Solche Fälle wurden später im öffentlichen Verfahren im „Upstall“ vor dem Schlosse entschieden.

Den Lehnbrief über Schloss, Stadt und Land Falkenburg erhielten die von Wedel 1337 vom Markgrafen Ludwig d. Ä. (1324-1351). Hasso von Wedel nannte sich nun oftmals kurz „Hasso de Valkenborg“. Im Jahre 1349 wurde er zum Vogt für Arnswalde, Dramburg, Kallies, Nörenberg und die anliegenden Distrikte bestellt. Ein Jahr später vergrößerte sich der Besitz durch die Belehnung mit der Stadt Kallies, die nun auch eine Medialstadt der Wedel wurde.

Die Herrschaft der Wittelsbacher in der Mark ging zu Ende, Otto der Faule (1365-1373) übergab 1373 die Mark dem Kaiser Karl IV. aus dem Hause Lüxemburg. Als Vasallen des Kaisers huldigten die von Wedel ihm am 21. Mai 1374. Als schlosseingesessene Gutsherren erhielten sie vom Kaiser einen neuen Lehnbrief für Schloss, Stadt und Land Falkenburg. Ebenso für die Stadt Kallies. Sigismund bestätigte 1399 die Lehnbriefe.
Inzwischen hatte Eckard vom Wolde, ein Freund der Polen, ein Sechstelanteil am Schlosse Falkenburg erworben.

(wird fortgesetzt)

Das ist unser Falkenburg

Der Bahnhof in Falkenburg

Die Kirche in Falkenburg (St. Marien)

Zeittafel der Stadt Falkenburg

Die Falkenburger Schützengilde

Militärstandort Falkenburg