Nuthagen, Kreis Dramburg
Nuthagen lag im Nordwesten des Kreises Dramburg. Die Feldmark grenzte an den Kreis Regenwalde. Die Flächengröße betrug 820,1 ha, 340 Einwohner lebten in 83 Haushaltungen, was einer Bevölkerungsdichte von 41,5 entsprach. Wohnplatz war die Kolonie Friedewald, nächste Bahnstation war der Bahnhof Dramburg, etwa 15 km entfernt.
Verwaltung und Kirche
Die Gemeinde Nuthagen gehörte zum Standesamtbezirk und Amtsbezirk Labenz. Bürgermeister um 1936 war Otto GARMATZ. Nuthagen gehörte zum evangelischen Kirchspiel Rützow und zum katholischen Kirchspiel Schivelbein.
Die Kirche, ein Fachwerkbau, wurde erst im Jahre 1869 erneuert. Alt ist noch der Dachreiter über der Westseite mit Wetterfahne von 1744. Die Glocke trägt die Jahreszahl 1729.
Landwirtschaftliche Betriebe
An landwirtschaftlichen Betrieben gab es 12 von 0,5 ha bis 5 ha, 20 bis unter 10 ha, 21 bis unter 20 ha und 12 bis unter 100 ha.
Die höchste Erhebung lag mit 128,5 m im nördlichen Teil der Feldmark. Aus dem Jahr 1928 ist nur bekannt, W. LEMKE I mit einer Hofgröße von 50 ha und folgendem Viehbestand: 5 Pferde, 16 Milchkühe, 10 Rinder, 41 Schweine, 15 Schafe.
Nuthagen ist ausgewiesen im Messtischblatt Labenz, Nr.2360
Geschichtlicher Abriss
Alter wendischer Burgwall auf einer Insel im Gr. Gangenow-See. Die Ortschaft wurde 1388 von der Familie VON BORCKE verkauft und kam so zur Neumark. Im Tauschvertrag vom Jahre 1540 wurde Nuthagen an den Johanniterorden vertauscht und gehörte seitdem zur Komturei Schivelbein. 1545 verleiht der Ordensmeister Thomas RUNGE dem Asmus, Schulzen in Nuthagen, 4 freie Hufen.
Im Jahr 1884 gab es in Nuthagen 5 Bauern, 5 Halbbauern, 3 Eigentümer. (STREY, Schulzenhofbesitzer, DOBRATZ, MARQUARDT, 3 SPLITTGERBER, 2 DALLMANN, 2 LEMKE, 3 Eigentümer LEISTIKOW, ELERT, LEMKE)
Die Kolonie Friedewald lag nordwestlich von Nuthagen, wie wurde erst 1830 auf fiskalischem Grunde angelegt.
Nach Auflösung des Kreises Schivelbein, gehörte die Gemeinde ab dem 1. August 1932 zum Kreis Dramburg. Am 03. – 05. März 1945 kam es zu Kampfhandlungen im Gemeindegebiet. Heutiger Name: Netno Drawsko / Pom.
Bergung eines Deutschen Soldaten in Nuthagen
Quelle: Der Landkreis Dramburg, Seite 181, Dramburger Kreisblätter, eigene Aufzeichnungen.