Die Geschichte der Schützengilde Kallies, Kreis Dramburg
Die Schützengilde von Kallies wurde lt. Stiftungsurkunde bereits 1609 ins Leben gerufen. In jedem Sommer hielt sie das Johannisschießen ab. Von 1749 – 1815 trug sie den Namen „Schützengesellschaft von Kallies“. Das Schießen wurde regelmäßig durchgeführt, bis auf die Kriegsjahre. So wurde u.a. im Stammbuch 1749 – 1815 vermerkt:
„Am 18. Juni 1759 führte die Schützengesellschaft das Scheibenschießen nicht durch, weil sich die Kosaaken im Orte aufhielten.“
An Stamm- und Rechnungsbüchern waren im Jahre 1938 vorhanden: Das Stammbuch von 1749 – 1815, das Stammbuch von 1816 – 1866 und die Bücher der neusten Zeit. Auf der Generalversammlung der Gilde am 29. Juni 1896 wurde beschlossen, das letzte Johannisschießen am Sonntag, dem 5. Juli 1896, abzuhalten mit dem Ausmarsch vom Ältestenhauses um 1 Uhr. An Stelle des Johannisschießens sollte alljährlich, mit dem Jahre 1897 beginnend, das Stiftungsfest der Gilde auf Grund der Stiftungsurkunde gefeiert werden. Die Gilde würde demnach am 15. Juli 1897 das 270. Stiftungsfest begehen.
Ein Jahr vor dem Begehen des 270. Stiftungsfestes (1914) wurde das Schießen am Sonntag, dem 20. Juli 1913, mit dem Ausmarsch um 3 Uhr nachmittags durchgeführt und anschließend Ball im Restaurant „Bellevue“ wo die Klebersche Kappele musizierte. Vom Ausgang des Schießens ist noch bekannt: Tageskönig Uhrmacher BORN, Medaille von einem Ehrenmitgliede gestiftet: Malermeister A. KOBS; bester Schuss vor geladenen Gästen, Lehrer HOLZHÜTER.
Schützenkönig anlässlich des Johannisschießens am 5. Juli 1896 wurde der Kaufmann Paul SCHAEBICKE.
Quelle: Dramburger Kreisblatt, E.H. UTKE, Berlin (ergänzt durch Fotos)