Vereinsleben in Dramburg

 Das Vereinsleben in der Stadt spielte seit jeher eine wichtige Rolle und hatte eine lange Tradition. Ursprünglich aus dem Drang der Menschen nach Geselligkeit bzw. aus traditionellen Gründen entstanden, gab es derartige Vereine später auch aus wirtschaftlichen, kulturellen oder sportlichen Gründen. Aus Platzgründen sollen hier nur die wichtigsten Vereine und ihre Aufgaben dargestellt werden.
Die Schützengilde
Patriotische Gesinnung und militärische Schutzgründe waren wohl bei der Gründung im Jahre 1652 bestimmend. Die bekannten jährlichen Schützenfeste, von Jung und Alt gefeiert, waren echte Volksfeste. Nach 1895 fanden sie auf dem bekannten Dramburger Schützenhausgelände am Rande des Luisenhains statt.
 Der städtische Verschönerungsverein 1865 von Julius Noss gegründet, erwarb er sich große Verdienste bei der Anlage des Luisenhains und anderer Anlagen, sowie der Denkmäler der Stadt. Ausgesprochen wirtschaftliche Bedeutung besaßen der 1865 gegründete Vorschußverein, der bei der Sparkasse angesiedelte Sparverein und der Verein junger Kaufleute. Der Landwirtschaftliche Kreditverein entwickelte sich schnell als Partner für Bauern und Ackerbürger durch Kreditvergabe für neue Agrartechnik und Anbaumethoden.
Der Dramburger Heimatverein erwarb sich große Verdienste bei der Erfüllung heimatgeschichtlicher Aufgaben und zur Vertiefung des Heimatgefühls. Eine aktive Arbeit dabei leisteten u.a. Kurt Schuster, Hans Uhl, Hans Kamrath, sowie Lehrer, wie Studienrat Dr. Faust.
Der Gesangverein „Liedertafel” mit seinem langjährigen Leiter Paul Callies, der auch die Dramburger Bank bis 1940 leitete.
Die Wandervögel erschlossen sich bei gezielten Wanderungen von 15 bis 20 km die Naturschönheiten der pommerschen Heimat.

Auf der Liste der Dramburger Vereine standen weiter:
Der Stenografen Verein unter Leitung des bekannten Kreisinspektors Robert Labudde.
Der örtliche Lehrerverein, an dessen Spitze Lehrer Gruel stand.
Die Freiwillige Sanitätskolonne des DRK unter Leitung von Dr. Simon (bis 1936).
Der Musik- und Oratoriumsverein wurde von den Brüdern Schubert und Willy Hinz geschaffen und geleitet. Er befaßte sich mit dem kulturellen Leben in der Stadt und unterstützte kulturelle Veranstaltungen.
Der Gemeinnützige Dramburger Bauverein und die Heimstätten-Genossenschaft entstanden als Interessen-vertreter wohnungssuchender Familie.
Unter allen Dramburger Vereinen nahm die Freiwillige Feuerwehr einen besonderen Platz ein. 1881 gegründet, entwickelte sie sich sehr schnell zu einem echten Partner der bis 1935 bestehenden Pflichtfeuerwehr.
In den 20-iger Jahren leitete der Uhrmachermeister Keiper die Truppe, ab 1929 bis 1945 der bekannte Orthopädie-Schuhmachermeister Willy Hinz.
Ihre theoretische wie praktische Ausbildung erhielten die Mitglieder im alten Spritzenhaus am Steobanplatz, wo noch heute der Standort der Feuerwehr ist.
Zusammenfassend kann man feststellen, dass das Vereinsleben in der Stadt gut entwickelt war. Gegenüber heutigen Verhältnissen hatte es einen höheren Stellenwert, denn bis 1945 gab es ja neben Rundfunk und Kino kein solches breites Angebot an Kommunikationsmitteln wie heute.

Der Dramburger Posaunenchor 1942

Posaunenchor Dramburg 1942
Posaunenchor Dramburg 1942; von rechts nach links: An der Pauke Erich ZÜHLKE, Tubabläser Karl HELLE, Wilhelm HELLE (Platzwart Hindenburgsportplatz), Schneidermeister BUSSE , ???, Helmut SCHNICK (Frisuer), ???, Ernst SCHNICK (Hausmeister an der Pestalozzischule); untere Reihe: Posaunengeneral KÖPP, ???, WEILAND und Herbert SCHNICK an der Trommel (Quelle: Dramburger Kreisblatt)

Die Dramburger Schützengilde