Der älteste dieser Vereine war der Schützenverein, der als einziger Schützenverein unter den Dörfern des Kreises Dramburg
vorhanden war. Schützenhauptmann war der Gastwirt Otto Daberkow, Feldwebel war der Landwirt Karl Bewert. Die Schützenfeste,
die alljährlich zwei Wochen nach Pfingsten stattfanden, waren immer sehr beliebte Volksfeste, an denen sich fast die gesamte Einwohnerschaft und zahlreiche Besucher aus Dramburg und den umliegenden Dörfern beteiligten. Überall herrschte an diesem Tage Frohsinn und Heiterkeit.
Das Fest begann morgens um 8 Uhr mit einem Ummarsch der Schützen durch das Dorf. Anschließend erfolgte der Ausmarsch zum Festplatz, wo das Königsschießen einsetzte. Dort entwickelte sich bald ein reges Leben und Treiben. Auf dem Festplatz waren vorhanden zwei Bierzelte der Gastwirte des Dorfes, ein Bäckereiverkaufsstand, eine Würfelbude und ein Tanzboden, auf dem jeder Tanzlustige nach Herzenslust tanzen konnte. Die Musik wurde von den Kapellmeistern Wilhelm Holz bzw. August Schwanz in Dramburg gestellt.
Baumgartener Schützenverein (etwa aus dem Jahre 1930)
Die Baumgartener Schützenfeste waren stets von vielen Dramburgern besucht und beliebt. Im Hintergrund sehen wir die alte Dorfkirche. Der
starke Schützenverein mit Fahne ruft wehmütige Erinnerungen an die einst schöne Zeit hervor. -Die Namen von links: Obere Reihe stehend: Rachut, Kanitz, Mau, Heller, Teske, G. Lenz, Hohnek, Falkenberg, Hedtke, Sattler, Zunker, H. Brietzke, Hein, Voeltz, Ziemann, Th. Lentz, W. Schulz. Untere Reihe sitzend: G. Brietzke, H. Zunker, F. Zunker, Daberkow, Kühl, Langbecker, Brockhaus, G. Schulz, Bewert, Häger.
Wenn sich abends die Sonne zum Untergang neigte und das Schießen beendet war, wurde zum Sammeln geblasen. Nach Bekanntgabe des Tageskönigs und der beiden Ritter erfolgte der Einmarsch ins Dorf, wobei mehrere hundert Festbesucher die Schützen begleiteten. Den Abschluß des Festes bildete ein Ball, im Iwanschen und später Lenz’schen Saale, an dem jeder teilnehmen konnte. Ein Bild, das alle Baumgartner Schützen zeigt, ist in Nr. 28 der „Dramburger Heimatstimme“ vom 1. 4. 1960 enthalten.