Güntershagen, Kreis Dramburg
Die Gemeinde Güntershagen lag in der Mitte des Kreises Dramburg, an der Kunststraße Dramburg – Güntershagen – Falkenburg, unmittelbar am Gr. Lübbesee. Güntershagen eine Fläche von 4200,8 ha. Im Jahr 1939 lebten 500 Einwohner in 127 Haushaltungen.
Wohnplätze in der Gemeinde waren Düpt, Hermannsfelde, Johannenthal, Grünhof, Klingenspring, Marienhof, Techmann, Vier, Walkmühle, Schulenwerder und Luisenhöhe. Die nächste Bahnstation war der Bahnhof Falkenburg, der etwa 10,5 km entfernt war.
Kirche und Verwaltung
Die Gemeinde Güntershagen gehörte zum evangelischen Kirchspiel Baumgarten, Pastor war der Pfarrer MEILAHN und zum katholischen Kirchspiel Schivelbein. Im Jahr 1687 wurde die Kirche erbaut. Im Jahr 1909 wurde der Anbau eingeweiht. Güntershagen gehörte zum Standesamtbezirk Güntershagen, der Standesbeamte war Gotthold MIELKE und zum Amtsbezirk Güntershagen. Das zuständige Amtsgericht war das in Dramburg.
Schulleiter der Schule in Güntershagen war Johannes STORM.
Landwirtschaftliche Betriebe
An landwirtschaftlichen Betrieben gab es 21 von 0,5 bis 5 ha, 2 bis unter 10 ha, 8 bis unter 20 ha, 19 bis unter 100 ha und 2 über 100 ha.
Die Domäne Güntershagen wurde gepachtet vom Amtsrat Ernst KOCH. Das Gut Vier hatte eine Fläche von 180 ha und war im Besitz von Hermann MARONDE. Zur Gemeinde gehörte die Revierförsterei Hermannsfelde, Revierförster war Paul MÜNCHOW, bis 1943 der Revierförster PELIKAN.
Gewerbliche Betriebe
An gewerblichen Betrieben waren unter anderem vertreten, die Schmiede von Albert ZUNKER und die Schmiede von Karl OLDENBURG. Im Ort gab es die Tischlerei von Hermann DREWS und eine Mühle. Dabei handelte es sich um eine Wassermühle, die 1892 im Besitz von W. BORCHERDT war. Um 1910 war der Gasthof Karl NEITZEL Anlaufpunkt im Ort.
Flurnamen in der Gemeinde waren Düpt, Fischwerder, Schulzenwerder, Steinwerder und Springmühle. Berge und Erhebungen waren; die Königs-Berge mit 166,0 m, der Fuchs-Berg mit 159,0 m, der Galgenberg mit 150,2 m und der Linden-Berg mit 142,9 m.
Ausgewiesen ist die Gemeinde in den Messtischblättern Nr. 2561 und Nr. 2562.
Vereinsleben und Sonstiges
Im Ort gab es eine Freiwillige Feuerwehr, einen Kriegerverein, einen Männergesangsverein und eine Trachtengruppe.
An der Landstraße nach Märkisch-Friedland, am Abzweig nach Grünhof, stand eine „Alte Eiche“.
Geschichtlicher Abriss
Aus der Wendenzeit waren zwei Burgwälle erhalten geblieben. Einer davon befand sich auf der Halbinsel beim Dorf, der andere auf einer flachen Insel auf der gegenüberliegenden Seite des Lübbe-Sees. Um 1300 wurde der Ort nach deutschem Recht gegründet. 1320 kam Güntershagen an das Augustiner-Frauenkloster zu Pyritz.
Im Jahr 1326 wurde Güntershagen wahrscheinlich von einem polnisch-litauischem Heerhaufen ausgeplündert und zerstört. 1337 war es laut dem Landbuch im Besitz des Geschlechts der VON BRUTHOW (=Güntersberg). 1364 wurde es wurde es bei einer Erbteilung „Guntirshagen“ genannt und als „festes Schloss“ aufgeführt.
1434, laut Schadensnachweis, hatte Güntershagen unter einem polnsichen Streifzug stark gelitten. 1499 war Güntershagen, laut Lehnbrief, im Besitz der Familie VON BORCKE. Im Siebenjährigen Krieg war die Gemeinde im Besitz der Familie VON BLANKENBURG. 1773 verpfändete Dramburg den Dorfkrug, um ein Darlehn von 200 Talern zu erhalten.
In den Jahren 1919, 1930, 1935 und 1944 gab es Brände im Dorf. 1927 wurden die Gutsbezirke aufgehoben. Im Jahr 1928 wurde die neue Schule eingeweiht. Ende Februar war das Gemeindegebiet Kampfgebiet.
Heutiger Name: Lubieszewo Drawsko/Pom.
Quellen: Der Landkreis Dramburg, Seite 171, Dramburger Kreisblätter und eigene Aufzeichnungen.