Alt Körtnitz, Kreis Dramburg
Alt Körtnitz lag im südlichen Teil des Kreises an der Bahnstrecke Kallies-Falkenburg und grenzte mit seiner Feldmark an den Kreis Deutsch Krone. Die Gemeinde ist auf den Messtischblättern, 2662, 2761 und 2762 ausgewiesen und hatte eine Flächengröße: 3736,4 ha.
Im Jahr 1939 lebten in Alt Körtnitz 585 Einwohner in 96 Haushaltungen. Die Bevölkerungsdichte betrug 22,2.
Folgende Wohnplätze gehörten neben dem Wohnort Alt Körtnitz zur Gemeinde:
Bahnhof Alt Körtnitz und das Forsthaus Kranzwerder. Die nächste Bahnstation war der Bahnhof Alt Körtnitz, der etwa 1,5km vom Wohnort entfernt lag.
Kirche und Verwaltung
Alt Körtnitz war Sitz einer eigenen Kirche und gehörte zum gleichnamigen Kirchspiel. Der letzte Pastor war Herr WENDLAND. Die Katholiken gehörten zur katholischen Gemeinde Arnswalde. Alt Körtnitz gehörte zum Amtsbezirk und Standesamtbezirk Balster. Sämtliche Personenstandsregister gelten als verschollen oder sind durch Kriegseinwirkung verloren gegangen. Das zuständige Amtsgericht befand sich in Kallies. Der letzte Bürgermeister war Otto GENRICH. Schulleiter der örtlichen Schule war Walter MANTEUFEL. Der zuständige Förster hieß SALINGER. Es gab 18 landwirtschaftliche Betriebe mit einer Größe von 0,5 bis 5 ha; sechs Betriebe mit unter 10 ha; zehn bis unter 20 ha; siebzehn bis unter 100 ha und vier über 100 ha.
Der Gemeindehektarsatz betrug 350 RM. Folgende Flurnamen sind überliefert: Achterhöfe, Alt-Körtnitzer Wald, Baggen, Kavelbruch, Krügerplan, Schulzenort, Teichfließ.
Gewerbliche Betriebe
An gewerblichen Betrieben waren vorhanden, eine Brennereigenossenschaft, eine Molkerei, die von W. BENTHIN geführt wurde. Die Mühle war im Besitz von der Familie PERLITZ. Ein Gasthof sorgte für das leibliche Wohl. Es gab eine ländliche Spar- und Dalehenskasse. Die höchste Erhebung in der Gemeinde war 124,5m und lag etwa 3 bis 4 km nördlich von Alt Körtnitz.
Geschichtlicher Abriss
Alt Körtnitz ist etwa vor 1300 entstanden und wurde um etwa 1300 mit deutschem Recht bewidmet. Im Jahr 1326 wurde der Ort durch einen polnisch-litauischen Herrhaufen ausgplündert und zerstört, im Jahr 1434 wurde der Ort von Polen zerstört. Folgende Ortsschreibweisen sind überliefert: 1411 Cortenicz; 1432 Kurtentcze; 1435 Cortenitcze.
Im Jahr 1928 brannten drei Gehöfte in der Dorfmitte ab, 1936/1937 wurde die neue Schule gebaut und eingeweiht. Im Februar 1945 war auch die Gemeinde Kampfgebiet, es gab in dessen Folge viele Zerstörungen im Dorf. Die deutsche Bevölkerung wurde in den folgenden Jahren vertrieben.
Heutiger Name der Gemeinde Alt Körtnitz: Stara Kortenitcza Drawsko/Pom.
Quellen: „Der Landkreis Dramburg“, Seite 158. Dramburger Kreisblätter, eigene Sammlungen
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