Im Jahr 1925 wurde in Dramburg das Kaufhaus in der Großen Mühlenstraße Nr.27 eröffnet. Besitzer war der aus Arnswalde zugezogene Kaufmann, Ernst Schlüter.
Das Grundstück gehörte vorher dem Müllermeister Reinhard Popp. Ernst Schlüter wurde zwischen dem 04. und 06. März 1945 in Dramburg erschossen. Von 1925 – 1945 war das Kaufhaus der größte Arbeitgeber in Dramburg.
Auf dem Foto sind zu sehen; von oben links nach rechts: Herbert Fritz, Hans Lück, Charlotte Weißmann, Gerhard Schröder, Eva Mewes, Frida Teschke, Kurt Steffen, Lisbeth Grotzke/Buhrmann, Gerhard Krüger, Robert Schaufert, Erna Lawrenz, Grete Venner, Paul Schulz, Käthe Schmidt, Ella Schritt, Frau Wollenberg, Liesbeth Krüger, Frau Bieniok, Albert Bieniok, Franz Wollenberg (Hausmeister).
3. Reihe von links: Alfred Hinz, Erika Schaufert, Erna Knüpfer, …?, Max Kitscha, Anneliese Verwoldt, Kurt Steinberg, Gertrud Groß, Frau Heese, Franz Heese, Anni Voy, Fritz Voy, Adelheid Mollin, Max Schechert, Klara Schaufert, Martha Hammerstädt, Werner Schlüter.
2. Reihe von links: Helene Smoydzin, Erwin Smoydzin, Chefehepaar Frau Schlüter und Ernst Schlüter, Frau Sternberg, Herr Sternberg, Hans Manske.
1. Reihe von links: Frida Mewes, Ursula Lück, Lotte Schechert. l.v.
Erinnerung an das Kaufhaus Gebr. Schlüter und das dort beschäftigte Personal
„Der größte Arbeitgeber in Dramburg war von 1925 – 1945 das Kaufhaus Gebr. Schlüter in der Mühlenstraße.
Es wurde 1925 eröffent und hatte bis 1930 zirka 47-50 Angestellte. An der Zentrale waren die Kaufhäuser Walter Lippert, (Wollin/Cammin), K. Schlüter (Arnswalde) und Wilhelm Ebeling (Flatow), als Einkaufs- und Anschlusshäuser beteiligt. Ab 1937/38 wurde die Personalstärke auf 68 Personen erhöht.
Beginnen wir mit dem Haupteingang des Kaufhauses. Links hinter dem Eingang befand sich die Hauptkasse mit Käthe Schmidt sowie dem Packtisch mit Frau Geyer, Christel Kluck und Marga Brüske. Anschließend war die Handarbeitsabteilung mit Charlotte Weißmann, Frl. Pfeifer und Herta Mews.
Die Leinen- und Bettwäscheabteilung schloss sich an. Dort waren Erwin Smoydzin, Hans Lück und Heinz Wegner beschäftigt. Weiter befand sich im Erdgeschoss-Keller die Glas- und Wirtschaftsabteilung mit Frl. A. Mollin, Lotte Schechert, Frl. Strickert und Frl. Schröder.
In der Mitte gegenüber dem Haupteingang war das Strumpflager mit Frieda Mews und Frau Lünse. Dahinter kam die Damenwäscheabteilung als Abt. I mit Anni Voy und Ruth Mösch. Die Trikotagenabteilung mit Lotte Schulz und Martha Hammerstedt schloss sich an.
Rechts vom Eingang im Erdgeschoss waren in der Parfümerie- und Seifenabteilung Frau Lünse und Ludmilla Wegner beschäftigt. Angeschlossen war das Lederwarenlager. Daran schloss sich das Kurzwarenlager mit den Verkäuferinnen Lotte Wegner/Schechert, Gerda Mann, Brunhilde Geyer, Frl. Mollin und Gerda Abraham an.
Daneben war das Herrenartikellager mit Frl. Schaufert und Lieselotte Hechtfisch. Das Schürzenlager wurde von ihnen mitverwaltet.
Auf der sogenannten Kommandobrücke, dem Sitz der Geschäftsleitung im 1. Stock, waren Ella Schritt, Erika Hechtfisch bzw. Anneliese Wegner tonangebend. Rechts nebeb der „Kommandobrücke“ war die Damenhut- und Pelzwarenabteilung eingerichtet. Zuständig für die Damenhüte war Erna Knüpfer und Christel Brüske für die Pelzwaren. Als nächstes kam die Damenkonfektionsabteilung mit Frl. Hahn, Eva Mews, Kleiderabänderin Erna Lawrenz und als Aushilfe Fr. Grotzke/Buhrmann.
In der anschließenden Herrenkonfektionsabteilung bedienten Albert Bieniok, Heinz Wegner bzw. Herbert Fritz und Kurt Steffen. Hier schloss sich die Kleiderstoffabteilung mit Max Kitscha, Frl Weitenhagen, Ursula Lück, Gerhard Krüger an.
Die Herrenhutabteilung wurde von Reinhold Wegner und später von Ursula Lück betreut. In den Damen- und Herrenschuhabteilungen wechselten sich Klara Schaufert, Grete Venner und Gertrud Rusch ab.
2. Stocl: Hier waren die Möbel-, Teppich- und Gardinenabteilung mit Hans Manske, Gerhard Schröder und Gerhard Spaude. Weiter war dort die Spielwarenabteilung mit Erna Krüger und Herta Mews.
PKW-Fahrer der Geschäftsleitung war Franz Heese und der Verkaufsfahrer außer Haus und über Land war A. Wendt. Für die Schaufensterdekoration waren Max Schechert, Paul Schulz und Heinz Wolter verantwortlich.
Als Betriebs-Elektrowirt wurden Franz Schulz und als Hausmeister Franz Wollenberg, danach Franz Strickert beschäftigt. Dazu kamen die Reinigungskräfte Frau Achterberg und Frl. Sitte. Für die Warenauszeichnung waren die Söhne Werner und Heinz Schlüter verantwortlich.
Das Kaufhaus war im Kreis Dramburg sehr bekannt und trug zum Aufblühen der Stadt bei und gab den dort Angestellten Arbeit und Brot.
Nach 1945 bot es ein trauriges Bild. Zuerst waren die Fenster mit Brettern vernagelt, dann soll eine Näherei für Bettwäsche dort untergebracht sein.
Die Verfasser dieses Berichts sind die ehemaligen kaufmännischen Angestellten Heinz und Christel Wegner geb. Brüske.
(Quelle: Dramburger Kreisblatt, Nr.1, März 2000, Seite 6)