Groß Sabin, Kreis Dramburg
Die Gemeinde Groß Sabin lag an der Kunststraße Falkenburg – Märkisch Friedland, 2 km südlich von Virchow. Groß Sabin hatte eine Fläche von 2085,7 ha. Im Jahr 1939 lebten 672 Einwohner in 159 Haushalten. Wohnplätze in der Gemeinde waren, Emilienhof und Jägerslust. Die nächste Bahnstation war der Bahnhof in Virchow, der etwa 1 km entfernt war.
Kirche und Verwaltung
Groß Sabin gehörte zum evangelischen Kirchspiel Virchow, deren letzter Pastor der Pfarrer Hans-Werner OHSE war. Die Kirche wurde um 1800 aus wenig bearbeiteten Findlingen errichtet und war ein geräumiges Rechteck. Die Öffnungen runbogig. Der Turm, ein quadratischer Westturm, dessen oberer Teil aus einem Fachwerk bestand.
Der schlichten Altarwand eingefügt, war eine Kanzelbrüstung der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Der Tauftisch stammte aus derselben Zeit, in Gestalt eines achteckigen Prisma, an dessen Seiten waren Schnitzbilder der Apostel, nebst Deckel, 1,80 m hoch. Die Kirchenglocke wurde im Jahr 1724 von Johann Heinrich SCHEEL (Kolberg) gegossen.
Groß Sabin gehörte zum Standesamtsbezirk Virchow und zum Amtsbezirk Gr. Sabin. Das zuständige Amtsgericht war das in Falkenburg. Bürgermeister war der Amtsvorsteher Georg TESKE.
Mehr Informationen zu Georg Teske sind hier nachzulesen.
Schule
Schulleiter der Schule war Hugo PAECH. Aus vorherigen Zeiten ist noch der Lehrer JENTZE bekannt.
Landwirtschaftliche Betriebe
An landwirtschaftlichen Betrieben gab es 16 Betriebe von 0,5 bis 5 ha, 4 bis unter 10 ha, 20 bis unter 20 ha, 20 bis unter 100 ha und 4 über 100 ha. Das Gut hatte eine Fläche von 301 ha. Zum Gut gehört eine Brennerei, eine Kartoffelsaatzucht sowie eine Getreide- und Kartoffelvermehrung. Besitzer des Gutes war Justus OSWALD.
Gewerbliche Betriebe
An gewerblichen Betrieben waren vorhanden, die Windmühle von Albert QUADE, die Bäckerei und Grützmühle von Hermann ZUNKER, die Schmiede von Paul ZUNKER und die Stellmacherei mit Brunnenbau von Hermann GIESE. Das Schuhmacherhandwerk vertrat Albert NEUMANN. In der Gemeinde war zudem die Gärtnerei von Albert SCHEUNEMANN. Das Schneiderhandwerk vertraten die Maßschneider Emil KRÜGER und Ewald KÖPP. In der Gemeinde waren zudem die Gastwirtschaften mit Saal von Hermann ZUNKER und Otto BUCHERT vorhanden. Die Kolonialwarenhandlung im Ort führte Ewald REINCKE. Für Bauunternehmnungen war Wilhelm NEUMANN Ansprechpartner.
Flurnamen waren; Grotheburg und Vierweg. Die höchsten Erhebungen waren, der „Hohe-Berg“ mit 188,7 m, der „Warts-Berg“ mit 194 m, die „Rauhen-Berge“ mit 180,7 m. Dazu noch „Lange-Berge“, „Buden-Berge“ und „Nimosch-Berge“.
Ausgewiesen ist die Gemeinde in den Messtischblättern Virchow, Nr. 2562 und Märkisch Friedland, Nr. 2662
Im Ort gab es ein reges Vereinsleben, neben einer Freiwilligen Feuerwehr gab es unter anderem einen Gesangsverein.
Geschichtlicher Abriss
Aus der Steinzeit sind frühgeschichtliche Funde bekannt. Aschennkrüge mit Knochen und einzelner steinernen Pfeilspitzen. Zur wendischen Zeit wurde das Gebiet mit Wällen und Wachtürmen geschützt, Reiherbeize der pommerschen Herzöge. An der Straße nach Virchow bestand einst ein alter wendischer Friedhof. 1337, laut Landbuch, im Besitz des Geschlechts BRUTHOW (=Güntersberg). 1420 wurde der Ort durch einen Streifzug polnischer Soldaten eingeäschert. 1499 war der Ort im Besitz der Güntersberger, im Jahr 1507 im Besitz der VON OSTEN. 1565 im Besitz der VON WOLDE.
Heutiger Name: Zabin Drawsko/Pom.
Quellen: Der Landkreis Dramburg, Seite 169 – Seite 170, Dramburger Kreisblätter und eigene Aufzeichnungen.