Born, Kreis Dramburg
Die Gemeinde Born lag im nördlichen Teil des Kreises an der Kunststraße Dramburg – Bad Polzin im Gebiet der „Kuppigen Grundmoräne“ und wurde vom Hauptendmoränenzug geschnitten. Die Felmark des Dorfes war darum sehr hügelig. Born lag auch in einer Seenlandschaft; denn im Umkreis von 5 Kilometern befanden sich fünfzehn größere und kleinere Seen, auf der Feldmark selbst fünf.
Die Gemeinde Born hatte eine Fläche von 1.037,9 ha. Es lebten 398 Einwohner in 82 Haushaltungen. Wohnplätze in der Gemeinde Born waren; Morgenland, Rußland, Einbeck, Abbauten am Morgenländer, Dohnafelder, Rußländer und Neu-Prittener Weg.
In den Abbauten wohnten: Ewald TEßMANN, Johann GARSKE, Wilhelm SCHMIDT, Max SCHULZ, Max GALL, Otto GEHRKE, Hugo MARQUARDT und Willi BACKHAUS. Die nächste Bahnstation war der Bahnhof Gersdorf.
Kirche und Verwaltung
Born gehörte zum evangelischen Kirchspiel Dolgen, deren Pfarrer der Pastor REIMER war; das kath. Kirchspiel war in Schivelbein. Das zuständige Standesamt war das Standesamt Dolgen, Standesbeamter war Max KLANDER aus Pritten. Born gehörte zum Amtsbezirk Dolgen, Amtsvorsteher war Max LEISTIKOW aus Born. Zuständiges Amtsgericht war das in Dramburg. Bürgermeister der Gemeinde war Max LEISTIKOW. Schulleiter von 1940 – 1945 war Karl RUPRECHT für den im Felde stehenden Lehrer Erich PRIEBE. Die Poststelle führte Fritz KRIEKLITZ.
Die Kirche in Born, Kreis Dramburg
Landwirtschaftliche Betriebe
An landwirtschaftlichen Betrieben gab es: 4 unter 5 ha, 7 unter 10 ha, 28 bis unter 20 ha, 9 bis unter 100 ha und 2 Betriebe über 100 ha.
Das Gut Born war im Besitz von Ernst LEMKE, das Gut Morgenland war im Besitz von Albert LENZ. Der Gemeindehektarsatz lag bei 500 RM.
Gewerbliche Betriebe
An gewerblichen Betrieben gab es die Schrotmühle von Heinz SCHRÖDER, die Schmiede von Erich SCHULZ und die Sattlerei von Otto LEISTIKOW. Die Fischerei wurde betrieben von Max GALL und Fritz WAGENITZ. Im Ort gab es eine Molkerei.
Flurnamen waren: Bärenbruch, Distel- und Galgenberg, Hohle Kuhl, Mühlenkamp, Rohrbruch, Rummels-, Stadt und Taubenberg. Berge: Stadtberg mit 164,8 m, der Taubenberg mit 160,5 m, der Rummelsberg mit 158,5 m, der Galgenberg mit 157,0 m und der Distelberg mit 153,3 m. Ausgewiesen ist der Ort im Messtsichblatt Wusterwitz Nr.2361.
Geschichtlicher Abriss
Viele geschichtliche Vorgänge wurden nicht überliefert. Vorgeschichtliche Funde fehlen. Da aber aus dem nur 3 km entfernten Wusterwitz frühzeitliche und bronzezeitliche Funde bekannt sind, darf vermutet werden, dass in den weit zurückliegenden Zeiten auch Born besiedelt war. Der Sage nach soll Born seinen Namen der Rettung eines Ordensritters verdanken. Tatsächlich haben hier vor 1300 Tempelritter gewirkt. Bei der Gründung von Dramburg (1297) und Falkenburg (1333) gehörte Born zur Herrschaft Schivelbein und wurde 1337 als dort zugehörig erwähnt.
1484 war es im Besitz der VON BORNE. Im Dreißigjährigen Krieg waren kaiserliche und im Siebenjährigen Krieg polnische Truppen im Dorf und drangsalierten die Bewohner furchtbar. 1854 wurde in den Matrikeln und im Verzeichnis der pommerschen Ritterschaft BLANQUETT (Pächter in Cratzig, Kreis Fürstenthum) genannt. Die Parzellierung des Gutes fand vermutlich in den Jahren 1905/06 statt.
1928 war Morgenland im Besitz von Karl Günter ZEIDLER, Verwalter war SCHIMMELPFENNIG. 1930 Abtrennung der Wirtschaft Otto LÜDTKE, das Restgut erwarb 1930 Albert LENZ. 1940 stellte die Molkerei den Beitrieb ein. Im Februar 1945 Einquartierung der ersten Trecks aus dem Whartegau und aus Litauen in Steinbeck. Ende Febraur traf ein Treck aus Jakobsdorf in Morgenland ein.
Am 3. März ordnete der Bürgermeister LEISTIKOW die Räumung an. Die Russen besetzten am 5. März das Dorf, dabei wurden zwei deutsche Soldaten ermordet, der Fischer PRETTIN aus Dolgen mit seinem Enkel wurden in der Nähe des Alten Friedhofs auf dem Acker tot aufgefunden.
Bei der Einnahme des Ortes wurden nur die Kirchentür und einige Kirchenfenster zerstört. Die Amtsgeschäfte übernahm der Landwirt Ernst LENKE. Nach der Übernahme des Dorfes wurde der Pole Josef OSTASCHEFSKI Bürgermeister. Eintreffende Polen übernahmen die deutschen Wirtschaften. Zwangsweise Ausweisungen fanden am 12. bzw. 13. Dezember 1945 und im März und Juli 1946 statt.
Heutiger Name der Gemeinde: Borne Drawasko Pomorskie
Bereits erfasste Bewohner aus Born sind hier im Ortsfamilienbuch zu finden.
Quellen: Der Landkreis Dramburg, Seite 162, Dramburger Kreisblatt und eigene Aufzeichnungen